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INTERVIEW
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Matthias Harder / Jan Sobottka
Du
bist seit vielen Jahren einer der wichtigen Dokumentaristen
der Berliner
Kunstszene. Wie kam es dazu, und was war Dein erstes,
von
Dir akzeptiertes Künstlerporträt? |
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Ich
hatte schon vor 2004, dem eigentlichen Start meiner
website CATONBED und meiner Tätigkeit als Fotograf,
künstlerisch gearbeitet: Mit einem befreundeten
Dichter hatte ich ein große website zum Mythos
Tod, die mit mit Links rund um das Thema nur so gefüttert
waren. Dann und wann machte ich Fotos dazu. Irgendwann
gewann jedoch der Wunsch lebende Menschen abzubilden
die Oberhand.
Im Frühjahr des gleichen Jahres starte ich mit
einer kleinen website und ca. 20 Bilder: Stillleben,
Leben in der Stadt und eben auch Portraits. Ich war
überhaupt nicht in der Fotografenszene verankert,
deshalb bat ich den Künstler Götz Diergarten,
den ich persönlich nicht kannte, um eine Einschätzung
meiner Arbeit via Email: Der reagierte überaus
positiv und meine Arbeit floß über Monate
und Jahre dahin... Ich merkte aber,dass
die Menschen, die ich fotografierte, an dem Prozess
des Fotografiertwerdens zunehmend mehr Freude und Interesse
fanden: Rainer Fetting, den ich 2009 besuchte, zog extra
nochmal seine Malsachen an, holte ein Bild vom |
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Vorjahr heraus und begann zu malen, erst als scheinbare
Fiktion
(wegen der Fotos), dann tat er es wirklich... Malerei
und Fotografie als Teil des verbindenden Arbeitsprozesses
... das waren durch ihre Wirklichkeit und Logik sehr
interessante Ergebnisse. |
Du arbeitest mit einer kleinen handlichen Kamera…
? |
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Die
kleine Kamera nimmt den Menschen die Angst, sie nehmen
mich als Fotografen kaum wahr. Bei Eröffnungen
fotografiere ich ja auch hauptsächlich die Besucher
vor den Arbeiten, also den Galeriengänger (wenn
es so etwas gibt).. und der ist bisweilen schüchtern...
Durch die jetzigen Telefone mit Fotofunktion ist meine
Arbeit allerdings einfacher geworden, weil da fast jeder
fotografiert: Da falle ich kaum auf. |
Bestellst
Du denn ab und zu auch einen Kuenstler an einen ganz
bestimmten Ort? Wenn ja, wohin genau? |
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Ja,
einmal habe ich das mit Rainer Fetting gemacht (VW-Lounge
auf der Berlinale 2008), die hellen Ledersitze und das
viele Tageslicht war günstig in einem Festival
Monat wie den grauen Februar in Berlin. Allerdings (er)kannte
ihn niemand (sic) und er kam kaum durch den
Sicherheitsbereich...
. . . Auszug |
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