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Mit dem Sieg des postmodernen Qualitätsbegriffes
(Qualität = Konsens im Kommunikationsprozess)
hatte sich die Qualität in der Kunst vollständig
vom Künstler abgelöst. So aberwitzig das
klingt, dies bedeutet: Wenn ein Künstler heute
ein gutes Bild malen will, dann muss er so massiv
wie möglich den Kommunikationsprozess zu seinen
Gunsten manipulieren, denn ausschließlich dort
wird Qualität definiert. Mit anderen Worten:
die eigentlichen Künstler sind nun die Kunstvermittler,
Galeristen, Schreiber, usw... Diese Ausgangssituation
hat einen neuen Künstlertypus hervorgebracht,
der weder um Wahrheit ringend, noch den Sinn des Lebens
ergründend im Atelier den Ursprung seiner Existenz
erforscht - vielmehr will jener postmoderne Künstler
einem Kaufmann gleich ein möglichst wohlschmeckendes
Stück vom großen Kuchen ergattern.
Kunst ist nicht länger Berufung, Kunst ist Beruf.
Mit diesem Verschwinden des Begriffes der Wahrhaftigkeit
und des damit einhergehenden Verlustes der Sinnstiftung
in der Kunst hinterlässt der postmoderne Qualitätsbegriff
ein gesellschaftliches Vakuum, indem Künstler
heute arbeiten.
Romen Banerjee, Bildender Künstler, Berlin 2013 |